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Vorträge von Peter Glowasz und weitere Veranstaltungen des gleichnamigen Verlages im Literaturhaus Berlin …

Im Literaturhaus Berlin finden die interessanten Vorträge von Peter Glowasz und Veranstaltungen des gleichnamigen Verlages statt.

Anlässlich des 175. Geburtstages von Kaiserin Elisabeth von Österreich fand am 18. Oktober 2012 eine festliche Gala im Literaturhaus Berlin statt. Die Sängerin Nicole Ciroth trat als Moderatorin auf und sang die schönsten Lieder aus dem Musical „Ludwig 2“. Nostalgie Radio sendet auf der Radioseite www.peterglowasz.de Ausschnitte vom der festlichen Gala: zu sehen und zu hören auf der Startseite (ganz unten).

GLÜCK UND LEID DER ROMY SCHNEIDER
Erinnerungen an ihre Berliner Jahre mit neuen Forschungsergebnissen zum Leben und unnatürlichen Tod der großen Schauspielerin.
So hieß ein Vortrag von Peter Glowasz, der am 8. Oktober 2010 im Literaturhaus Berlin stattfand …

Die reizende Désirée im Sisi-Kleid eröffnete den Vortrags-Abend mit Peter Glowasz
Désirée im Sisi-Kleid
Romy Schneider, Sohn David, Ehemann Harry Meyen
Herbert von Karajan und die 19jährige Romy Schneider bei der Vorbereitung der Schallplattenaufnahme „Peter und der Wolf“. Foto: EMI Classics.
Am 28. Dezember 1976 wurde von der „Stasi“ ein Suchauftrag gegen Romy Schneider erlassen. Romy Schneider galt somit als Staatsfeindin der DDR. Mehr darüber im Text… (Quelle: BILD-Zeitung).
Unvergessen: Romy Schneider. (Foto: Art & AllPosters International B.V.).

Peter Glowasz sprach am 8. Oktober 2010 im völlig ausverkauften Saal des Literaturhauses Berlin in der Fasanenstraße über die weltbekannte Schauspielerin Romy Schneider. Die reizende Désirée eröffnete im historischen Sisi-Kleid den Vortrags-Abend.

Désirée trug eine Nachbildung des Kleides, das einst Romy Schneider in ihren 3 Sisi-Filmen getragen hat. Spätestens seit den Sisi-Filmen der 50er Jahre mit Romy Schneider als Sisi hat sie viele Herzen bewegt und ist weit über die Grenzen der ehemaligen Monarchie hinaus zur Berühmtheit geworden.

Im Bild sieht man ein ganz besonderes Sommerkleid, das zur eleganten Damenmode des 19. Jahrhunderts gehörte. Dieses Kleid trug Sisi als 16jährige im Jahre 1854 zum Polterabend in Bad Ischl; das Kleid vermittelt einen Eindruck vom Glanz am Wiener Hof. Bad Ischl steht in einer engen Verbindung zu Sisi; hier lernte die junge bayerische Herzogin ein Jahr zuvor ihren künftigen Gemahl kennen: Kaiser Franz Joseph I.

Zum Oberteil des Kleides ist zu sagen: es besteht aus weißem Satin, darauf befinden sich Perlen- und Blumen-Aplikationen. Der Rockteil des Kleides besteht aus weißem Tüll, darauf aufgesetzt sind Rosa-Tüll-Röschen, diese erinnern an die Diamantensterne, die Königin Elisabeth von Österreich, sprich: Sisi, in den Haaren trug.

Das Kleid wurde vom Requisiten- und Kostümverleih – Adlershofer Fundus für den Vortrags-Abend, passend für Désirée, ausgesucht.

In seinem Vortrag erzählte Peter Glowasz zunächst, wie er auf Romy Schneider aufmerksam wurde: Es begann alles in einem Zehlendorfer Schallplattenladen. Der Kunde vor ihm verlangte die von Herbert von Karajan produzierte Schallplatte von Sergej Prokowjews musikalischem Märchen „Peter und der Wolf“. Peter Glowasz verliebte sich sofort in diese Stimme; für ihn war das die erste akustische als auch beglückende Begegnung mit einem Menschen, von dem man noch viel Großartiges, aber auch leider entsetzlich-schicksalhaftes hören sollte. Auch Glowasz kaufte diese Schallplatte – und sie gehört heute noch zu den kostbaren Schätzen in seiner Sammlung. Bei dieser Aufnahme ist die damals 19-jährige Schauspielerin in diesem wunderbaren Märchen die Erzählerin. Zu dieser Zeit hatte Romy gerade ihren dritten und letzten Sisi-Film abgedreht.

Dann erzählte Peter Glowasz von einer Romy Schneider, die am 1. April 1965 den Vater ihres Sohnes in Berlin kennenlernte. Es waren Romys „schönste, glücklichste und heilsten Jahre ihres Lebens“, die sie in Berlin verlebte. Zur Eröffnung des Europa-Centers am 2. April 1965 traf Romy ihren zukünftigen Ehemann. Sein Name: Harry Meyen, zu dieser Zeit ein bekannter Regisseur und Theaterschauspieler. Am 15. Juli 1966 wurde in Südfrankreich geheiratet. Das Ehepaar mietete sich eine Wohnung in der Grunewalder Winkler Straße 22. Am 3. Dezember d. J. wurde David geboren. Es folgte eine ruhige, unbeschwerte Zeit, in der Romy sich erstmals seit Jahren wieder ausgeglichen und glücklich fühlte. Ihre kleine Familie, für die sie sich immer Wärme und Geborgenheit ersehnte, war ihr Lebensmittelpunkt geworden.

Nach einigen Monaten der Geburt von David änderte sich der Tagesablauf im Hause Winkler Straße 22: Das Ehepaar schlief bis in den Mittag hinein, weil die inzwischen gemeinsame Tabletten- und Alkoholsucht wie eine Betäubung wirkten. David war aber stets in guten Händen beim Kindermädchen Renate in der angemieteten Zweitwohnung.

Nach zwei Jahren der Ehe stellte sich ein Sinneswandel bei Romy ein: das bürgerliche Leben und der Alltagstrott langweilte sie. Immer häufiger dachte Romy darüber nach, wie es wäre, wenn sie wieder eine Filmrolle annehmen würde.

Das langsame Sterben der Ehe begann – und die gemeinsame Berliner Zeit währte nicht mehr lange; es waren nur zwei Jahre, die man in Berlin verbrachte. –

Romy Schneider ging nach Frankreich zurück und begann wieder Filme zu drehen. Ausgerechnet Alain Delon, ihr Ex-Geliebter, bot ihr zunächst die Möglichkeit zu einem großen Comeback; sie sollte die Hauptrolle in dem Film „Der Swimmingpool“ spielen. Romy Schneider war überglücklich!

Später kam Romy Schneider noch einmal nach Berlin zurück – allerdings mit einem anderen Mann. Sein Name: David Biasini. Im Hotel Gehrhus in Berlin-Grunewald wurde am 18. Dezember 1975 geheiratet.

Doch nicht nur Männer wie Biasini interessierten sich für den Weltstar, sondern auch das Ministerium für Staatssicherheit, genannt: „Stasi“! Im Jahre 1976 wurde in West-Berlin ein „Schutzkomitee Freiheit und Soziallismus“ gegründet; dieses Komitee setzte sich für die Freilassung von politischen Häftlingen in der DDR ein. Romy Schneider erfuhr von der Gründung und unterstützte dieses Komitee mit namhaften Geldbeträgen. Die „Stasi“ erfuhr davon und erklärte Romy zur Staatsfeindin der DDR. Ein „Fahndungsersuchen“ wurde erlassen. Doch Romy Schneider konnte nicht gefaßt werden, sie befand sich schon längst in Frankreich.

Am 12. Oktober 1981 begannen die Dreharbeiten zu dem Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ in Berlin. Nach Schicksalschlägen: Tod von Harry Meyen, Tod des Sohnes David, Scheidung von Biasini und vieles mehr, war Romy Schneider mit ihren Kräften am Ende. Nur mit Mühe konnte der Film mit ihr fertiggestellt werden.

In den letzten Monaten ihres Lebens lebte sie mit ihrem Freund Laurent Pétin in Paris zusammen. In der Morgendämmerung des 29. Mai 1982 fand Pétin Romy Schneider leblos im Salon der Wohnung vor. Die herbeigeeilten Notärzte konnten die Schauspielerin nicht mehr retten. Sie starb an einer Überdosis von Optalidon in Verbindung von Alkohol. Es war ein gewollter bzw. geplanter Tod, zumal Romy Schneider kurze Zeit davor noch hastig ein Testament verfaßte.

Am Ende ihres unglücklichen Lebens fand man sie in einem Sessel liegend, zusammengekrümt. Ihr linker Arm hing über eine Lehne, die Hand berührte fast den Boden, auf dem hellen Teppich stand ein gefüllter Aschenbecher, eine leere Rotweinflasche und eine leere Optalidon-Schachtel. Zwischen den Fingern hielt sie einen Zettel, auf dem nur ein einziger Satz stand:

„Steck deine Kindheit in die Tasche und renne davon, denn das ist alles, was du hast.“

Als dann Romy Schneider tot auf der Couch lag, kam auch ihr liebster Freund: Alain Delon. Er wollte sie noch einmal sehen, seine große Liebe. Und er dachte wohl beim Anblick der Toten:

Und da liegst du nun – und du bist so schön wie nie zuvor.
Und ich glaube, es ist zum ersten Mal in meinem Leben,
dass ich dich so heiter und entspannt sehe.
Gern hätte ich mit dir noch einmal getanzt. Ein letztes Mal.

Peter Glowasz: „Und das wollen wir gleich symbolisch mit unserer hübschen Désirée in ihrer Rolle der Sisi nachvollziehen – und denken da vor allem an Romy Schneider in Verbindung mit einem zauberhaften Abschiedslied: ‚Der letzte Walzer‘, gesungen von Peter Alexander.

Meine Herren, wie wärs, ein Walzer mit unserer Sisi? Ein netter Herr, namens Bartholomäus Greil, meldete sich und betrat die Bühne – das Lied erklang – und wunderschön tanzte der nette Herr mit Désirée. Auch ein zweites Paar betrat die Bühne – und tanzte ebenfalls.

Ein interessanter Abend mit einem zauberhaften und begeisterten Publikum ging zu Ende.

„Glück und Leid der Romy Schneider – ihre Berliner Jahre“ ist auch als Hörbuch in einer goldenen Geschenkpackung beim Peter Glowasz Verlag Berlin erhältlich. – Mail: peter_glowasz_verlag@yahoo.de